automatisierte Batterieproduktion
ProjektABB Schweiz AG, Turgi

Die Batterie-Power aus dem Aargau

#1156

Das Hightech Zentrum Aargau hat mit dazu beigetragen, dass die ABB Schweiz AG in Baden mit hoher Effizienz Energiespeicherssysteme für den Weltmarkt herstellt. Die Entwicklung eines neuartigen Laserschweissprozesses bildete die Basis für diese strategische Investition.

Als Industrie- und Technologiegruppe gehört ABB nicht zu den KMU, also nicht zur Hauptklientel des HTZ. Aber die einzelnen ABB-Einheiten sind operativ durchaus auf sich selbst gestellt und auch ihre Mittel für Forschung und Entwicklung sind begrenzt.

«Unterstützung in fachlicher, methodischer und finanzieller Sicht bringt auch diesen Einheiten erhebliche Vorteile.»

Bernhard Isenschmid, Technologie- und Innovationsexperte des HTZ

Er begleitete ein Team der ABB Schweiz AG bei einem Projekt von strategischer Bedeutung. Lassen sich Hochleistungsbatterien, die hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfordern, in der Schweiz herstellen? So lautete die Kernfrage.

Im Rahmen einer vom HTZ initiierten Machbarkeitsstudie resultierte eine positive Antwort. Voraussetzung einer Fabrikation in der Schweiz sind jedoch ein hoher Automatisierungsgrad und die Anwendung einer effizienten Fertigungstechnologie, nämlich des Laserschweissens. Als Forschungspartner engagierte sich das Institut für Produkt- und Produktionsengineering der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW. Es konnte ein Prozess entwickelt werden, der stabile und hochwertige Fügeverbindungen mit tiefem elektrischem Widerstand erlaubt. HTZ-Experte Isenschmid erläutert: «Auch in diesem Projekt konnte in eine Tiefe vorgedrungen werden, die nicht nur eine Aussage über die generelle Machbarkeit zuliess, sondern auch Inputs für die technische Umsetzung lieferte.»

Zweistelliger Millionenbetrag

«Wir spürten das starke Interesse des Hightech Zentrums Aargau, die Industrie im Aargau weiterzubringen und das Bestreben, für gute Rahmenbedingungen zu sorgen», betont Bastian Wittwer, R&D Senior Engineer der ABB Schweiz. Die FHNW habe den Einstieg in die Welt des Laserschweissens ermöglicht. ABB habe viel Know-how aufbauen können. Im Dezember 2019 startete die neue Produktionsstätte. Bisher wurden 15 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Investition – ein tiefer zweistelliger Millionenbetrag – sichert auch Stellen in der Entwicklung und im Engineering. ABB ist heute in der Lage, den gesamten Antriebsstrang inklusive Energiespeicherlösungen für Bahn-, E-Bus-, Trolleybus und E-Truck-Anwendungen aus einer Hand zu liefern.

Die Standortwahl hing auch mit der Nähe zum ABB-Kompetenzzentrum für Bahnantriebssysteme in Turgi und zum Konzernforschungszentrum in Dättwil zusammen. ABB hat von Fahrzeugherstellern in diversen Ländern Bestellungen für die Energiespeichersysteme erhalten.

Auf einen Blick

Mit einer vom HTZ initiierten Machbarkeitsstudie legte die ABB Schweiz die Grundlage für eine strategische Investition in Baden: Im Zentrum steht die automatisierte Batterieproduktion mit der innovativen «Laser-Remote-Schweisstechnik».

Bastian Wittwer, R&D Senior Engineer ABB Schweiz AG, Turgi

«Wir spürten das starke Interesse des Hightech Zentrums Aargau, die Industrie im Aargau weiterzubringen.» www.htz.ch/1156